Du bist, was Du isst!

Selbst stachelige werden gerne von Eseln verzehrt. © Puck Plötz, Cleeberg

Worauf man bei der Esel-Fütterung achten muss

Esel sind hervorragend an die Bedingungen ihres ursprünglichen Lebensraums – der Wüste! 🏜️– angepasst. Ihre mitunter rauen, zuweilen scharfen und großen Zähne 🦷🦷 mit den deutlichen Querkämmen und der große Kauausschlag der Kiefer vergrößern die Kaufläche und ermöglichen es ihnen, eine faserreiche und harte, sogar dornige Kost leicht zu verwerten. Die Haltung in unseren Regionen und das Vorsetzen sehr weicher und sehr zuckerhaltiger Kost 🍬🍭sind sehr häufig der Grund, warum unsere Esel (mitunter schwer) erkranken 🤕 [1].

In freier Wildbahn sind Esel 50-70% des Tages mit der Futtersuche und Nahrungsaufnahme 🌾🌿beschäftigt. Dabei wird der Kopf tiefgehalten und der Esel bewegt sich in ruhigem Schritttempo. Um 1kg Heu zu verzehren, benötigt er zwischen 3500 und 4000 Kauschlägen und 4l Speichel sowie rund 1 Stunde Zeit⏰. Ein Sättigungsgefühlt stellt sich nur ein, wenn die Kaumuskulatur ermüdet.

Das Wüstentier Esel benötigt viel weniger Wasser 💧als ein Pferd 🐎 und das u.a. auch, weil der Darm um bis zu 3m länger ist, als der des Pferdes. Der Trinkwasserbedarf richtet sich nicht nur nach der Temperatur 🌡️ und den äußeren Bedingungen, sondern ist auch abhängig von der Größe des Esels. Ungeachtet dessen ist es wichtig, dass er stets Wasser bester Qualität, also am besten Trinkwasserqualität 🚰 vorgesetzt bekommt.

⚠️ Achtung       Im Futterbedarf von Eseln existieren z.T. gravierende Unterschiede!

Ob ein Esel leichtfuttrig ist, also besonders schnell zunimmt und deshalb lieber nur Stroh, dürres Heu aber kein Gras, kein Kraftfutter und keine Leckerli gefüttert bekommt, hängt stark von der Körpergröße (also auch der Rasse) ab. Die Faustregel lautet:

‼️ Kleine Esel gelten als besonders gute Futterverwerter und nehmen meistens schnell zu

‼️ Große Esel dagegen sind i.d.R. schwerfuttrig und brauchen mehr Kost

Besonders wenn große Esel gearbeitet haben, sollten sie nicht nur Heu und Gras zur freien Verfügung erhalten, sie sollten auch Kraftfutter 🌽🌽 bekommen. Kleine Esel dagegen erhalten am besten nur rationiertes Heu, wenig bis kein Gras und schon gar kein Kraftfutter [2, 3]. Auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralfutter ist unabhängig davon aber zu achten [3].

Quellen:

[1]  Gehlen H, Schwarz B. Esel- und Maultierkrankheiten. Thieme Verlag, Stuttgart (2025): 182

[2] Plötz P. Haltung und Fütterung Esel. In Proceedings: Der Esel als Patient in der Tierarztpraxis      MyVetlearn.de (2024): 1-11

[3] The Donkey Sanctuary. Feeding Donkeys. Following these golden rules. 30. Mai 2023. https://www.thedonkeysanctuary.org.uk/for-owners/owners-resources/feeding-donkeys. Zuletzt aufgerufen am 24.08.2025

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Kommentare

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2 Kommentare

  1. Danke für diesen Beitrag! Sie sprechen mir aus der Seele. Ich habe beim suchen meiner „ersten“ Esel, viele Esel Halter getroffen, die ihre Tiere auf Weiden gehalten haben, teilweise mit Schafen zusammen. Nur wenige Esel habe ich auf reinen Padocks ohne Gras stehen sehen.
    Ja, es nimmt Zeit in Anspruch täglich Äste für die Esel zu sammeln, aber ich möchte doch meine Tiere so artgerecht wie möglich halten und mit knabberreine beschäftigen.
    Ich besitze Esel, Alpakas und Schafe und Jedes Tier hat bestimmte Bedürfnisse, die ich berücksichtigen muß.
    Gerne würde ich Ihre Beiträge teilen.
    Viele Liebe Grüße Tanja

    • Liebe Tanja,
      vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie haben in allem was Sie schreiben Recht. Genau so ist es: Tiere halten und auf ihre ureigensten Bedürfnisse eingehen macht Mühe, aber wir bekommen damit doch viel mehr zurück, als wir geben: Gesunde, fröhliche Tiere, die unser Leben sehr berreichern. Gerade für Esel, finde ich, trifft das besonders zu!

      Ich würde mich über ein Teilen meiner Beiträge sehr freuen. Vielleicht bekommen wir somit einen lebhaften Ausstausch hin, von dem wir alle etwas lernen und profitieren können. Auch dafür vielen Dank.

      Herzlich Ihre Susanne Pichon

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